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(Stefansson und Kristjansson führen bei der Meisterschaft von Island)
(Götterdämmerung!)
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== Götterdämmerung! ==
 
== Götterdämmerung! ==
 
'''18.08.2005''' Der kommende Montag markiert das Ende einer Ära. Nach 22 Jahren ist die 23.Sendung der WDR-Reihe "Schach der Großmeister" gleichzeitig die letzte. Diesmal steigen die sonst fast all - und besser wissenden Kommentatoren und Großmeister Vlastimil Hort und Dr. Helmut Pfleger selbst in den Ring, sprich die gläserne Kabine, und werden zur finalen Partie gegeneinander antreten. Moderator Dr. Claus Spahn kommentiert mit Unterstützung von Artur Jussupow, Arkadij Naidiscth und dem von Mathias Wüllenweber befragten Fritz-Orakel die denkwürdige Begegnung. Außerdem werden weitere Gäste und Interviewpartner erwartet. Dieses Ereignis sollt sich kein Schachfreund entgehen lassen! Zum letzten Mal: Schach der Großmeister, '''Mo. 22.8.2008, 0.30 - 3.00 Uhr.'''
 
'''18.08.2005''' Der kommende Montag markiert das Ende einer Ära. Nach 22 Jahren ist die 23.Sendung der WDR-Reihe "Schach der Großmeister" gleichzeitig die letzte. Diesmal steigen die sonst fast all - und besser wissenden Kommentatoren und Großmeister Vlastimil Hort und Dr. Helmut Pfleger selbst in den Ring, sprich die gläserne Kabine, und werden zur finalen Partie gegeneinander antreten. Moderator Dr. Claus Spahn kommentiert mit Unterstützung von Artur Jussupow, Arkadij Naidiscth und dem von Mathias Wüllenweber befragten Fritz-Orakel die denkwürdige Begegnung. Außerdem werden weitere Gäste und Interviewpartner erwartet. Dieses Ereignis sollt sich kein Schachfreund entgehen lassen! Zum letzten Mal: Schach der Großmeister, '''Mo. 22.8.2008, 0.30 - 3.00 Uhr.'''
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    === Die letzte Partie im WDR ===
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Montag Nacht ging mit der Ausstrahlung der Sendung Schach der Großmeister eine Ära zu Ende. Die 23.Sednung der Reihe war die letzte. Erstmals kommentierten nicht Helmut Pfleger und Vlastimil Hort, denn diese spielten als Pointe die letzte Partie selbst. Als Kommentatoren sprangen Arkadi Naiditsch und Lothar Schmid ein, unterstützt von Matthais Wüllenweber am Analyse-Orakel. Trotz 1 Mio. Pilger beim Weltjugendtag in Köln hatten eine Reihe von Schachfans den Weg ins Studio des WDR in Köln- Bocklemünd gefunden.
  
   
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Der vergangene Sonntag sah gleich zwei bedeutenden Großveranstaltungen in Köln. Auf dem Marienfelde bei Frechen fand unter der Leitung von Papst Benedikt die Abschlussmesse des Weltjugendtags statt. Etwa 1 Mio zumeist jugendliche Pilger hatten den Weg dorthin gefunden.
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Einige Kilometer weiter nördlich und ebenso nahe am Kölner Autobahnring wurde fast zur gleichen Zeit in den Studios des WDR in Köln-Bocklemünd die Sendung "Schach der Großmeister" aufgezeichnet. Während man für die Papstmesse den Autobahnabschnitt vollständig gesperrt hatte, um die Autobahn als Parkplatz für die zahlreichen Busse nutzen zu können, ging die Aufzeichnung der Schachsendung von der breiten Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt vonstatten. Trotz des Hindernis, das 1 Mio. jugendliche Katholiken auf den Strassen darstellen können,
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hatten aber dennoch eine Reihe von treuen Schachfreunden den Weg zum WDR geschafft und konnten bei der Aufzeichnung der Schachsendung dabei sein.
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Diese Sendung der Reihe Schach der Großmeister war eine ganz besondere: Es war die erste, die ohne die Kommentatoren Helmut Pfleger und Vlastimil Hort auskommen musste, was damit zusammen hängt, dass es die letzte Sendung überhaupt war.
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Das Thema Schach wird seit Dekaden im Fernsehen vom WDR-Kulturredakteur Dr.Claus Spahn betreut. In über 20 Jahren hat Dr. Spahn 23 Sendungen der Reihe "Schach der Großmeister" redaktionell betreut und moderiert. Hinzu kommen zahlreiche Schachsendungen zu verschiedenen Schachveranstaltungen, Weltmeisterschaften oder Turnieren, über 150 an der Zahl. Nun hat Dr. Spahn das Rentenalter erreicht und sein Engagement beim WDR beendet. Ohne ihn ist das Schach im Fernsehen ab sofort ohne Mentor.
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Im Laufe der Zeit hatten Dr. Spahn und sein Kommentatorenteam Pfleger und Hort viele der absoluten Topstars zu Gast, darunter Kasparov, Kramnik, Anand oder Leko. Mit dem Aufkommen der spielstarken Schachprogramme war Matthias Wüllenweber 15 Jahre lang ständiger Gast und betreute die Kombination ChessBase/Fritz mit Zugriff auf alle Partien, Varianten und Statistiken und zumeist sehr zutreffenden Berechnungen.
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Vergangenen Sonntag Nachmittag wurde nun die letzte Sendung aufgezeichnet. Die Ausstrahlung erfolgte am vergangenen Montag in der Nacht (ab. 0.30 Uhr). Als Schlusspointe spielten diesmal die Kommentatoren Pfleger und Hort gegeneinander und sollten während der Partien gelegentlich den Zuschauern ihre Gedanken erläutern. Damit sie sich nicht gegenseitig die Pläne verrieten, wurden neben dem Studio zwei Kabinen eingerichtet, in denen jeweils einer der beiden platziert wurde.
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Auf den Kommentatorplätzen saßen diesmal stattdessen der Bamberger Großmeister und Schiedsrichter Lothar Schmid und der junge Großmeister Arkadij Naiditsch.
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Die Interviewgäste waren Großmeister Artur Jussupov, Dieter Auer und Günter Wallraff.
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Am Vorabend der Aufzeichnung hatte sich das Kommentatorenteam zu einer Vorbesprechung getroffen und Einigkeit darüber erzielt, dass in der Partie zwischen Pfleger und Hort im Interesse der Zuschauer Blut fließen müsse. Helmut Pfleger war ausgesprochen nervös, da seine letzte Turnierpartie sieben Jahr zurück lag. Hort schürte dies noch,  in dem er seinem Gegner erzählte: " Ich hhaabe mir deine lätztän Paartiän angeschaut. Gägän Prusikhin  hhaast du eine gutä Möglichkeit zur Verteidigung verpaasst, galaubä ich."
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Die Auslosung am Sonntag ergab, dass Pfleger mit Weiß spielen durfte, was seine Ängste etwas reduzierte.
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Mit Schwarz hätte er sich vier Fäuste zur Deckung vor das Gesicht gehalten, so reichten zwei. Er wählte ein sehr ruhiges und übersichtliches Damenbauerspiel und operierte aus einer sicheren Deckung heraus.
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Hort hatte sich allerdings etwas vorgenommen und erlangte nach der Eröffnung auch eine kleine Initiative. Doch mit seiner Kavallerie schaffte Pfleger am Damenflügel leichte Unordnung im Hort'schen Lager und dank einiger überraschende Manöver verschwanden nach und nach bald alle Figuren bis auf ein paar Läufer, welche - da auf verschiedenfarbigen Feldern unterwegs - sich auch nicht mehr in die Quere kommen konnten. Remis.
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Während die beiden Kommentatoren über ihre Züge nachdachten, sprach Moderator Dr. Claus Spahn mit seinen Gästen.
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Artur Jussupov befragte er zur Nationalmannschaft und ob Arkadi Naiditsch besonders nach seinem Erfolg in Deutschland dort nicht hinein gehörte. Im Hintergrund der Frage stand die "Auseinandersetzung" zwischen Naiditsch und dem Deutschen Schachbund, die kürzlich in einem Artikel des Spiegels thematisiert wurde. Der uninformierte Zuschauer konnte während der Sendung vielleicht den Eindruck gewinnen, der DSB hätte Naiditsch bisher nicht berufen. Das ist allerdings nicht der Fall. Bundestrainer Bönsch hat Naiditsch für die Mannschaftseuropameisterschaft berufen, doch der Schachbund und Naiditsch konnten sich nicht auf die Höhe der Aufwandsentschädigung einigen.
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In einem Leserbrief an den Spiegel hat der Referent für Leistungssport Klaus Deventer inzwischen der Darstellung widersprochen, die Naiditsch dem Spiegel gegenüber gegeben hatte. Laut Deventer sei Naiditsch sehr wohl vom Schachbund gefördert worden. Die Gesamtsumme der Zuwendungen betrage über einen Zeitraum von vier Jahren über 12.000 Euro. Auch sei Naiditsch sehr wohl gebeten worden, für den Deutschen Schachbund bei einer Jugend-Weltmeisterschaft anzutreten, was dieser aber abgelehnt habe. Schließlich hat man sich beim Deutschen Schachbunde auch bemüht. Naiditsch beim Erwerb der Deutschen Staatsbürgerschaft zu helfen. Auch dies hatte Naiditsch gegenüber dem Spiegel in Abrede gestellt.
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Diese Details waren nicht Gegenstand bei der WDR-Sendung und hätten dort auch nicht hinein gehört. Die deutschen Schachfreunde können sich nur wünschen, dass ein so starker Spieler wie Naiditsch möglichst bald in der Nationalmannschaft spielt. Davon würde das deutsche Schach, aber auch ein Nationalspieler Arkadij Naiditsch nur profitieren.
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Der zweite Interviewgast Dieter Auer hat gerade mit insgesamt 60 Gründungsmitgliedern die Karpov-Schachakademie Hockenheim gegründet.
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Eine Reihe von regionalen Firmen beteiligen sich als Fördermitglieder. Galionsfigur ist Namensgeber Anatoli Karpow. (Mehr beim Deutschen Schachbund...)
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Der dritte Gesprächsgast war der Publizist Günter Walraff. Er hatte sich seinerzeit als Reporter bei der Bildzeitung eingeschleust und berichtet, wie es in der Redaktionder größten Tageszeitung Europas zugeht. Als vermeintlicher Türke Ali berichtete er über das Leben "Ganz unten". Zuletzt hatte die Welt behauptet, Walraff sei Stasi-Informant gewesen, wogegen der Beschuldigte sich juristisch erfolgreich zur Wehr setzen konnte. Walraff zog im Gespräch mit Claus Spahn Parallelen zwischen seinem Leben und dem Schach und erzählte, wie es ihm gegen seine oft übermächtigen Gegner geholfen habe, immer einen Zug voraus zu denken.
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Nach etwas mehr als zwei Stunden Spiel- und Gesprächszeit ging die letzte WDR-Schachsendung mit Dr. Claus Spahn, Helmut Pfleger und Vlastimil Hort und ihren Gästen unspektakulär zu Ende. Helmut Pfleger und Vlastimil Hort erhielten von Claus Spahn je eine Büste mit ihrem Konterfei geschenkt, wobei sich Lothar Schmid Gedanken machte, wer denn wohl welche Büste mitnehmen würde.
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Zum Schluss durchwehte doch etwas Wehmut das Studio. "Ich bin traurig", brachte es Vlastimil Hort auf den Punkt.
  
 
== Stefansson und Kristjansson führen bei der Meisterschaft von Island ==
 
== Stefansson und Kristjansson führen bei der Meisterschaft von Island ==

Version vom 24. August 2005, 21:17 Uhr

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Inhaltsverzeichnis

Spielzeit 2005 - 2007 der Deutschen Fernschach-Mannschaftsmeisterschaft

Im November beginnt die 6. Spielzeit 2005 - 2007 der Deutschen Fernschach-Mannschaftsmeisterschaft in drei, eventuell vier Spielklassen (1. und 2 Bundesliga, 1. und ggf. 2. Bundesklasse). Die offizielle Ausschreibung steht auf der Homepage des Deutschen Fernschachbundes (BdF) unter www.bdf-fernschachbund.de (Navigationseintrag: Turnierangebote - Spezielle Ausschreibungen) bereit. Die 6. Spielzeit wird unter zwei wichtigen Neuerungen ausgetragen:

a) In der 1. (und ggf. 2.) Bundesklasse, für die sich alle neuen Teams (je 4 Teilnehmer/innen, Nenngeld 20 Euro je Mannschaft) anmelden können, dürfen auch Spielerinnen und Spieler eingesetzt werden, die nicht BdF-Mitglied sind. b) In der 1. (und ggf. 2.) Bundesklasse sind besondere E-Mail- oder Server-Gruppen möglich, wenn sich genügend Teams anmelden, die an allen vier Brettern einheitlich diese Zugübermittlungsform wünschen.

Auf der BdF-Homepage finden Sie in einer Übersicht "Meldelage", die laufend aktualisiert wird, Auskunft zu Frage, wie viele Meldungen bereits vorliegen und ob eine 2. Bundesklasse gebildet werden kann. Die genannte Übersicht ist über einen Link im Kopfbereich der Ausschreibung auf der BdF-Homepage zu erreichen.

Der Meldeschluss ist auf den 15.09.2005 terminiert.

Alle neuen und bekannten Spielerinnen, Spieler und Mannschaften sind herzlich zur Teilnahme an der neuen Meisterschaft eingeladen! Der BdF heißt Sie herzlich willkommen!

3. Deutsche Fernschach-Mannschaftsmeisterschaft 2005-2007

Das Meldeverfahren für die 6. Spielzeit ist ausgeschrieben (z.B. auf der BdF-Homepage (Navigationseintrag "Turnierangebote" - "Spez. Ausschreibungen")). Meldeschluss ist am 15.09.2005, die Turniere werden etwa am 01.11.2005 beginnen.

Auf zwei wichtige NEUERUNGEN machen wir aufmerksam: a) In der 1. (+ ggf. 2.) Bundesklasse können in allen Teams auch Spieler eingesetzt werden, die NICHT BdF-MITGLIED sind! b) In der 1. (+ ggf. 2.) Bundesklasse sind spezielle EMAIL- oder SERVER-GRUPPEN möglich, wenn sich genügend Teams anmelden, die an allen vier Brettern einheitlich diese Zugübermittlungsformen wünschen.

Wiederum bieten wir die Vermittlung von Einzelspielern zu Teams an, die noch Teilnehmer suchen (siehe Hinweise am Ende des Ausschreibungstextes). Auch steht ein Tableau zur Meldelage auf der BdF-Homepage mit Angaben zu Qualifikationen und schon erfolgten Meldungen, aber auch zu eventuell entstehenden Freiplätzen für Sie bereit (einerseits über die Ausschreibung zu erreichen, andererseits vor allem aber über die Eingangsseite; Aktualisierungsvermerke werden dort jeweils mit einem Link zum Tableau versehen).

Europa-Fernschach-Mannschaftsmeisterschaft (Finale)

Aktuelle Resultate:

Brett 1: 4. Nimtz GER 1/2 Andriulaitis LTU, 5.Spitz FRA 1/2 Boger NOR Brett 2: 10. Haugen NOR 1 Garcia Corada ESP Brett 4: 13. Wunderlich GER 1/2 Rakay SVK Brett 5: 9. Malac SVK 1/2 Anderson ENG, 10. Gaujens 1/2 Jäderholm FIN, 11. Anderson ENG 0 Lafarga Santoroman ESP, 12. Jäderholm FIN ½ Rocius LTU, 13. Anderson ENG 1/2 Har-Even ISR Brett 6: 29. Manduch SVK 1/2 Auzins LAT, 30.Jaulneau FRA 1/2 Hofstetter GER Brett 7: 26. Eiben SVK 1 Bowyer ENG, 27. Alexandre Bisquert ESP 1/2 Bandza LTU, 28. Alexandre Bisquert ESP 0 Schröder GER Brett 8: 27. Smalcl CZE 1 Hirsch AUT, 28. Azar ISR 1 Hirsch AUT, 29. Hirsch AUT 0 Tiemann GER, 30. Mrazik SVK 1/2 Vitolins LAT Brett 9: 41. Corfield ENG 1/2 Glazman ISR, 42. Corfield ENG 1 Neuvonen FIN, 43. Neuvonen FIN 1 Suarez Sedeno ESP, 44. Elison ISL 0 Bellmann GER, 45. Sedlacek CZE 1/2 Neuvonen FIN, 46. Tinture FRA 1/2 Lelenko SVK, 47. Tinture FRA 1/2 Minelga LTU, 48. Glazman ISR 1/2 Suarez Sedeno ESP Brett 10: 13.Michalek CZE 1/2 Grabner AUT, 14. Thorsteinsson ISL 0 Polakovic SVK; Graudins 1. etl.Nicholson (ncm.15) Brett 11: 26. Einarsson ISL 1/2 Rupsys LTU, 27. Bernard FRA 1/2 Mayr AUT, 28. Bernard FRA 1/2 Vosahlik CZE, 29. Paredes Prats ESP 1/2 Rupsys LTU; Mayr 1.etl. Vosahlik (ncm.19) Brett 12: 32. Hesse FIN 1/2 Povchanic SVK, 33. Mrs.Kristol ISR 0 Povchanic SVK

Stand: (31.07.05, nach 257/936 Partien = 27,46 %) 1. Deutschland 64,6 % (26,5/41 Partien), 2.Israel 59,1 % (19,5/33),3. Litauen 55,4 %, (20,5/37), 4. Tschechien 53,6 % (7,5/14), 5. Lettland 52,4 % (22/42), 6. Slowakei 52,3 % (23/44), 7. Frankreich 51,7 % (15/29), 8. Österreich 49,1 % (26/53), 9. Finnland 46 % (23/50), 10. Norwegen 45 % (22,5/50), 11. England 43,2 % (19/44), 12. Island 42,9 % (18/42), 13. Spanien 41,4 % (14,5/35).

17.08.: Panamerika-Meisterschaften

Die Panamerika-Meisterschaft - das Pendant zur Europameisterschaft oder der ebenfalls im August stattfindenden Asienmeisterschaft - wurde vom 5. bis 16. August in Buenos Aires ausgetragen. Gespielt wurden elf Runden Schweizer System. Die Setzliste führte Gata Kamski (2700) an. Die sieben Besten qualifizieren sich für den geplanten Weltcup der Fide, das neue Vorturnier zur Weltmeisterschaft. - Die Spitzenpaarungen der Schlussrunde endeten Remis, so dass sich an der Reihenfolge nicht mehr viel änderte. Der Kubaner Lazaro Bruzon ist neuer Panamerika-Meister. Er gewann mit 8,5 Punkten. Die Spieler auf den Plätzen 2 bis 8 bestreiten einen Stichkampf um die Qualifikationsplätze. - Endstand: 1. Lazaro Bruzon (Kuba) 8,5, 2.-8. je 8: Julio Granda (Peru), Alexander Onischuk (USA), Gilberto Milos (Bra), Gata Kamsky (USA), Ruben Felgaer (Arg), Giovanni Vescovi (Bra) und Gaston Needleman (Arg), 9.-17. je 7,5: Alexander Iwanow (USA), Kevin Spraggett (Kan), Alexander Schabalow (USA), Leinier Dominguez (Kuba), Varuzhan Akobian (USA), Gilberto Hernandez (Mex), Walter Arencibia (Kuba), Rafael Leitao (Bra) und Darcy Lima (Bra). - Den Stichkampf der 8-Punkter, der als Rundenturnier mit 15-Minuten-Partien ausgetragen wurde, gewann Julio Granda. Gaston Needleman, der sich mit einer Elozahl von 2242 sensationell unter die Spitzengruppe der Großmeister mischen konnte (u. a. Remis gegen Kamsky) belegte den letzten Rang und qualifizierte sich damit als einziger nicht für den Weltcup.


Äußerst interessanter "Karl"

älterer Artikel, halte ich für Schachzeitschriften Leser für interessant Der Zeitschriften-Markt im Schach ist erstaunlich. Kaum eine andere Sportart dürfte für ein kleines Klientel so viele monatliche Hefte anbieten. Um die Gunst der Leser buhlen das "Schach-Magazin 64", das zweimal im Monat erscheint, die "Rochade Europa" (Verkündungsorgan der Landesverbände), "Schach" und die allwöchentlich publizierte schweizerische Zeitschrift "Schachwoche". Hinzu gesellen sich noch speziellere Publikationen wie "Computer, Schach&Spiele" (sechs Ausgaben pro Jahr) und das quartalsweise erscheinende Magazin "Kaissiber". Bei Letzterem bemüht sich Redakteur Stefan Bücker vor allem um die interessante Aufbereitung von Gambiten, also Bauernopfern in der Eröffnung.

In einer Sportart wie Tischtennis, die mit rund 700.000 Verbandsmitgliedern mehr als sieben Mal so viele Anhänger zählt, gibt es mit dem "dts" zum Beispiel nur ein Magazin. Und das wird auch noch eher schlecht unters Pingpong-Volk gebracht. Braucht es daher beim Denksport wirklich noch ein weiteres Printmedium, zumal viele Vereinsmitglieder keine Schach-Zeitung erwerben und nur Mehrfachkäufer all die vielen Ausgaben am Leben erhalten? In das enge Marktsegment drängt jetzt mit dem "Karl" ein weiterer Spezialanbieter. Mit einer Startauflage von 8.000 Stück buhlt das im vierteljährlichen Rhythmus angekündigte Heft um Leser. Das Projekt von Harry Schaack, Johannes Fischer und Stefan Löffler, der einer der beiden besten deutschen Schach-Journalisten ist, lohnt den Kauf.

Die "kulturelle Schachzeitung", wie sich das aus der Vereinszeitung des hessischen Oberligisten SF Schöneck entstandene Blatt nennt, tritt nicht in Konkurrenz zu den herkömmlichen Publikationen. Der "Karl" widmet sich in jeder Ausgabe einem thematischen Schwerpunkt. Das erste Mal dem Tempo, im nächsten Magazin soll das Internet im Mittelpunkt stehen. Die Premiere gelang dank famoser Beiträge besonders zu den Themen Zeitnot und Bedenkzeiten. Äußerst interessant fiel auch der Beitrag über die Schachuhren-Sammlung von Manfred Mädler aus.


Französische Meisterschaften in Chartres

19.08.2005 Vom 15. bis 27.August findet in Chartres die 80ste Einzelmeisterschaft von Frankreich statt. Der Titel für Männer und Frauen wird in zwei Rundenturnieren zu je 12 Teilnehmern ausgespielt. Der Titelverteidiger Etienne Bacrot ist diesmal nicht am Start. Elofavorit ist Joel Lautier. Im Frauenturnier führt kein Weg an Almira Skripchenko vorbei. Sie und Sophie Millet führen nach vier Runden mit 3,5 Punkten. Bei den Männern hat sich Maxime Vachier Legrave mit der gleichen Punktzahl an die Spitze gesetzt.

Götterdämmerung!

18.08.2005 Der kommende Montag markiert das Ende einer Ära. Nach 22 Jahren ist die 23.Sendung der WDR-Reihe "Schach der Großmeister" gleichzeitig die letzte. Diesmal steigen die sonst fast all - und besser wissenden Kommentatoren und Großmeister Vlastimil Hort und Dr. Helmut Pfleger selbst in den Ring, sprich die gläserne Kabine, und werden zur finalen Partie gegeneinander antreten. Moderator Dr. Claus Spahn kommentiert mit Unterstützung von Artur Jussupow, Arkadij Naidiscth und dem von Mathias Wüllenweber befragten Fritz-Orakel die denkwürdige Begegnung. Außerdem werden weitere Gäste und Interviewpartner erwartet. Dieses Ereignis sollt sich kein Schachfreund entgehen lassen! Zum letzten Mal: Schach der Großmeister, Mo. 22.8.2008, 0.30 - 3.00 Uhr.

    === Die letzte Partie im WDR ===

Montag Nacht ging mit der Ausstrahlung der Sendung Schach der Großmeister eine Ära zu Ende. Die 23.Sednung der Reihe war die letzte. Erstmals kommentierten nicht Helmut Pfleger und Vlastimil Hort, denn diese spielten als Pointe die letzte Partie selbst. Als Kommentatoren sprangen Arkadi Naiditsch und Lothar Schmid ein, unterstützt von Matthais Wüllenweber am Analyse-Orakel. Trotz 1 Mio. Pilger beim Weltjugendtag in Köln hatten eine Reihe von Schachfans den Weg ins Studio des WDR in Köln- Bocklemünd gefunden.

Der vergangene Sonntag sah gleich zwei bedeutenden Großveranstaltungen in Köln. Auf dem Marienfelde bei Frechen fand unter der Leitung von Papst Benedikt die Abschlussmesse des Weltjugendtags statt. Etwa 1 Mio zumeist jugendliche Pilger hatten den Weg dorthin gefunden.


Einige Kilometer weiter nördlich und ebenso nahe am Kölner Autobahnring wurde fast zur gleichen Zeit in den Studios des WDR in Köln-Bocklemünd die Sendung "Schach der Großmeister" aufgezeichnet. Während man für die Papstmesse den Autobahnabschnitt vollständig gesperrt hatte, um die Autobahn als Parkplatz für die zahlreichen Busse nutzen zu können, ging die Aufzeichnung der Schachsendung von der breiten Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt vonstatten. Trotz des Hindernis, das 1 Mio. jugendliche Katholiken auf den Strassen darstellen können, hatten aber dennoch eine Reihe von treuen Schachfreunden den Weg zum WDR geschafft und konnten bei der Aufzeichnung der Schachsendung dabei sein.

Diese Sendung der Reihe Schach der Großmeister war eine ganz besondere: Es war die erste, die ohne die Kommentatoren Helmut Pfleger und Vlastimil Hort auskommen musste, was damit zusammen hängt, dass es die letzte Sendung überhaupt war.

Das Thema Schach wird seit Dekaden im Fernsehen vom WDR-Kulturredakteur Dr.Claus Spahn betreut. In über 20 Jahren hat Dr. Spahn 23 Sendungen der Reihe "Schach der Großmeister" redaktionell betreut und moderiert. Hinzu kommen zahlreiche Schachsendungen zu verschiedenen Schachveranstaltungen, Weltmeisterschaften oder Turnieren, über 150 an der Zahl. Nun hat Dr. Spahn das Rentenalter erreicht und sein Engagement beim WDR beendet. Ohne ihn ist das Schach im Fernsehen ab sofort ohne Mentor.

Im Laufe der Zeit hatten Dr. Spahn und sein Kommentatorenteam Pfleger und Hort viele der absoluten Topstars zu Gast, darunter Kasparov, Kramnik, Anand oder Leko. Mit dem Aufkommen der spielstarken Schachprogramme war Matthias Wüllenweber 15 Jahre lang ständiger Gast und betreute die Kombination ChessBase/Fritz mit Zugriff auf alle Partien, Varianten und Statistiken und zumeist sehr zutreffenden Berechnungen. Vergangenen Sonntag Nachmittag wurde nun die letzte Sendung aufgezeichnet. Die Ausstrahlung erfolgte am vergangenen Montag in der Nacht (ab. 0.30 Uhr). Als Schlusspointe spielten diesmal die Kommentatoren Pfleger und Hort gegeneinander und sollten während der Partien gelegentlich den Zuschauern ihre Gedanken erläutern. Damit sie sich nicht gegenseitig die Pläne verrieten, wurden neben dem Studio zwei Kabinen eingerichtet, in denen jeweils einer der beiden platziert wurde. Auf den Kommentatorplätzen saßen diesmal stattdessen der Bamberger Großmeister und Schiedsrichter Lothar Schmid und der junge Großmeister Arkadij Naiditsch.

Die Interviewgäste waren Großmeister Artur Jussupov, Dieter Auer und Günter Wallraff.

Am Vorabend der Aufzeichnung hatte sich das Kommentatorenteam zu einer Vorbesprechung getroffen und Einigkeit darüber erzielt, dass in der Partie zwischen Pfleger und Hort im Interesse der Zuschauer Blut fließen müsse. Helmut Pfleger war ausgesprochen nervös, da seine letzte Turnierpartie sieben Jahr zurück lag. Hort schürte dies noch, in dem er seinem Gegner erzählte: " Ich hhaabe mir deine lätztän Paartiän angeschaut. Gägän Prusikhin hhaast du eine gutä Möglichkeit zur Verteidigung verpaasst, galaubä ich."

Die Auslosung am Sonntag ergab, dass Pfleger mit Weiß spielen durfte, was seine Ängste etwas reduzierte. Mit Schwarz hätte er sich vier Fäuste zur Deckung vor das Gesicht gehalten, so reichten zwei. Er wählte ein sehr ruhiges und übersichtliches Damenbauerspiel und operierte aus einer sicheren Deckung heraus.

Hort hatte sich allerdings etwas vorgenommen und erlangte nach der Eröffnung auch eine kleine Initiative. Doch mit seiner Kavallerie schaffte Pfleger am Damenflügel leichte Unordnung im Hort'schen Lager und dank einiger überraschende Manöver verschwanden nach und nach bald alle Figuren bis auf ein paar Läufer, welche - da auf verschiedenfarbigen Feldern unterwegs - sich auch nicht mehr in die Quere kommen konnten. Remis.

Während die beiden Kommentatoren über ihre Züge nachdachten, sprach Moderator Dr. Claus Spahn mit seinen Gästen. Artur Jussupov befragte er zur Nationalmannschaft und ob Arkadi Naiditsch besonders nach seinem Erfolg in Deutschland dort nicht hinein gehörte. Im Hintergrund der Frage stand die "Auseinandersetzung" zwischen Naiditsch und dem Deutschen Schachbund, die kürzlich in einem Artikel des Spiegels thematisiert wurde. Der uninformierte Zuschauer konnte während der Sendung vielleicht den Eindruck gewinnen, der DSB hätte Naiditsch bisher nicht berufen. Das ist allerdings nicht der Fall. Bundestrainer Bönsch hat Naiditsch für die Mannschaftseuropameisterschaft berufen, doch der Schachbund und Naiditsch konnten sich nicht auf die Höhe der Aufwandsentschädigung einigen.

In einem Leserbrief an den Spiegel hat der Referent für Leistungssport Klaus Deventer inzwischen der Darstellung widersprochen, die Naiditsch dem Spiegel gegenüber gegeben hatte. Laut Deventer sei Naiditsch sehr wohl vom Schachbund gefördert worden. Die Gesamtsumme der Zuwendungen betrage über einen Zeitraum von vier Jahren über 12.000 Euro. Auch sei Naiditsch sehr wohl gebeten worden, für den Deutschen Schachbund bei einer Jugend-Weltmeisterschaft anzutreten, was dieser aber abgelehnt habe. Schließlich hat man sich beim Deutschen Schachbunde auch bemüht. Naiditsch beim Erwerb der Deutschen Staatsbürgerschaft zu helfen. Auch dies hatte Naiditsch gegenüber dem Spiegel in Abrede gestellt.

Diese Details waren nicht Gegenstand bei der WDR-Sendung und hätten dort auch nicht hinein gehört. Die deutschen Schachfreunde können sich nur wünschen, dass ein so starker Spieler wie Naiditsch möglichst bald in der Nationalmannschaft spielt. Davon würde das deutsche Schach, aber auch ein Nationalspieler Arkadij Naiditsch nur profitieren.

Der zweite Interviewgast Dieter Auer hat gerade mit insgesamt 60 Gründungsmitgliedern die Karpov-Schachakademie Hockenheim gegründet. Eine Reihe von regionalen Firmen beteiligen sich als Fördermitglieder. Galionsfigur ist Namensgeber Anatoli Karpow. (Mehr beim Deutschen Schachbund...)

Der dritte Gesprächsgast war der Publizist Günter Walraff. Er hatte sich seinerzeit als Reporter bei der Bildzeitung eingeschleust und berichtet, wie es in der Redaktionder größten Tageszeitung Europas zugeht. Als vermeintlicher Türke Ali berichtete er über das Leben "Ganz unten". Zuletzt hatte die Welt behauptet, Walraff sei Stasi-Informant gewesen, wogegen der Beschuldigte sich juristisch erfolgreich zur Wehr setzen konnte. Walraff zog im Gespräch mit Claus Spahn Parallelen zwischen seinem Leben und dem Schach und erzählte, wie es ihm gegen seine oft übermächtigen Gegner geholfen habe, immer einen Zug voraus zu denken.

Nach etwas mehr als zwei Stunden Spiel- und Gesprächszeit ging die letzte WDR-Schachsendung mit Dr. Claus Spahn, Helmut Pfleger und Vlastimil Hort und ihren Gästen unspektakulär zu Ende. Helmut Pfleger und Vlastimil Hort erhielten von Claus Spahn je eine Büste mit ihrem Konterfei geschenkt, wobei sich Lothar Schmid Gedanken machte, wer denn wohl welche Büste mitnehmen würde.

Zum Schluss durchwehte doch etwas Wehmut das Studio. "Ich bin traurig", brachte es Vlastimil Hort auf den Punkt.

Stefansson und Kristjansson führen bei der Meisterschaft von Island

18.08.2005 Elo-Favorit Hannes Stefansson und Stefan Kristiansson liegen bei der Isländischen Einzelmeisterschaft in Reykjavik (11.-21.August) nach sieben Runden mit je 5,5 Punkten gleichauf an der Spitze. Die Meisterschaft wird mit 12 Teilnehmern als Rundenturnier ausgetragen.

76. FIDE Kongress in Dresden

18.08.2005 Der Deutsche Schachbund ist Gastgeber des 76. FIDE Kongress, der zum kommenden Wochenende im Olympiaort Dresden stattfinden wird. Erwartet werden 100 Delegierte aus 80 Nationen. Das derzeitige FIDE-Präsidium unter der Leitung von Präsident Illymshinov wird am folgenden Montag (22.8.) in der Hauptversammlung seinen Jahresbericht vorlegen. An der Arbeit des amtierenden Präsidiums gab es in letzter Zeit viel Kritik. Möglicherweise werden sich in Dresden Gegenkandidaten für die Wahl zum neuen Präsidium in kommenden Jahr vorstellen. Im Gespräch sind Anatoly Karpov und Bessel Kok.


Van Wely und Lettland siegen in Liepaja

18.08.2005 Die Schachbegeisterung in den drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauern ist riesig. Mit Spielern wie Tal, Keres oder Shirov gibt es ein Reihe ganz großer Idole. Und bei einer Gesamteinwohnerzahl von knapp 7,5 Mio. bringen die drei kleinen Länder es auf 18 Großmeister, so viel wie die Niederlande (16 Mio. Einw.). In regelmäßigen Abständen bestreiten Lettland und Litauen einen Wettkampf an 100 Brettern und haben keinerlei Mühe, dafür genug Spieler zu finden. In diesem Jahr war der Wettkampf in ein Schachfestival mit Open, Blitz und GM-Turnier eingebettet, das in der lettischen Hafenstadt Liepaja veranstaltet wurde. Van Wely gewann das GM-Turnier, Lettland den prestigereichen Wettkampf und Matiss Silis hat die Augenblicke der Veranstaltung für kommende Generationen fest gehalten.


Die U20 Meisterschaften der Karibik und mehr noch die Zeit davor

17.08.2005 Vielen wäre ein fünfwöchiger Urlaub auf der Karibikinsel Barbados einfach zu teuer, andere werden dafür auch noch bezahlt. Zur Vorbereitung der Schachjugend auf die U20 Meisterschaft der Karibik suchte der Schachverband von Barbados einen geeigneten Trainer und fand ihn in Henrik Teske. Selbstlos und aufopfernd stellte der deutsche Großmeister sich für diese schwierige Aufgabe zur Verfügung. Er nahm den weiten Weg auf sich und verbrachte insgesamt fünf Wochen mit der örtlichen Schachjugend - so viel Zeit war dann für eine ordentliche Ausbildung schon vonnöten. Trotz der vielstündigen Trainingsarbeit ist es dem Meister auch noch gelungen, ein paar farbenpprächtige Bilder von der exotischen Insel und seinen Menschen einzufangen. Derweil denkt die FIDE über die Vergabe des neuen Titels ICT (International Chess Tourist) nach, darüber ob man einen Tauchkursus vorschreiben soll und welche Gebühr wohl angemessen sei.


Die Ranglisten liegen vor

Werden die Baden-Badener Stars in der Saison 2005/6 endlich ihrer Favoritenrolle gerecht? Kann der Überraschungsmeister Werder Bremen wieder ganz vorne mitmischen? Wie stehen die Kreuzberger Chancen auf den 3.Platz? Und wen aus dem Trio Neukölln , Eppingen und Godesberg erwischt am Ende der undankbare 13.Platz? (von Stefan Löffler)


Meisterschaftsfavorit ist der OSC Baden-Baden mit einem Eloschnitt von knapp über 2700 Punkten in Bestbesetzung gegenüber nicht ganz 2650 bei den Routiniers der SG Porz. Mit Außenseiterchancen, die gegenüber dem Vorjahr eher gestiegen sind, startet der Deutsche Meister: Werder Bremen kommt mit den ersten acht erstmals auf 2600.

Die nominell besten Aussichten, in den Kampf um den Platz drei einzugreifen, hat von den folgenden Mannschaften der SC Kreuzberg knapp vor dem TV Tegernsee.

Im sicheren Mittelfeld sind die SF Katernberg, der SV Wattenscheid , der Hamburger SK, die gegenüber dem Vorjahr verstärkte SG Aljechin Solingen und wahrscheinlich auch der SV Mülheim-Nord zu erwarten.

Um den Klassererhalt dürften sich drei Teams balgen, nämlich die SF Neukölln , der SC Eppingen und der West-Aufsteiger Godesberger SK mit Eloschnitten der ersten acht zwischen 2470 und 2500.

Nur geringe Aussichten, dem Abstieg zu entgehen, haben die anderen drei Aufsteiger SG Heidelberg-Kirchheim , SC Leipzig Gohlis und der SK Zehlendorf.

Das Personalkarussel hat sich weniger gedreht als in der Vergangenheit. Die Mehrzahl der Vereine hat sich nur auf ein oder zwei Positionen verändert. Tegernsee setzt sogar auf den exakt gleichen Kader. Von den Mannschaften der besseren Hälfte hat Baden-Baden mit der Verpflichtung von Bacrot und Nielsen noch am meisten bewegt.

Deutlich bemüht, den 13.Platz zu vermeiden, haben sich Mülheim mit zwei Verstärkungen, Eppingen mit drei Neuen und die Neuköllner mit vier Neuzugängen. Mehr hat sich - allerdings nicht ausschließlich aus sportlichen Gründen - nur bei Zehlendorf getan, wo gegenüber der Zweiten Liga fünf neue Namen auf der Liste stehen. Um sich die aktuellen Ranglisten anzuschauen sollte hier der Link genutzt werden. [1]


Karpow-Schachakademie Hockenheim gegründet

60 Gründungsmitglieder - 9 Fördermitglieder - Schach-Boom in der Region


Dreißig der bereits im Vorfeld der Karpow-Schachakademie beigetretenen Gründungs­mitglieder kamen vergangenen Samstag im Baden-Württemberg-Center auf dem Hocken­heimer Motodrom zusammen. Auf der Tages­ordnung stand ein wesentlicher Punkt - die Gründung der Akademie.



Grußworte der Stadt Hockenheim - OB Dieter Gummer wurde urlaubsbedingt durch Stadtrat Ernst Bohrmann vertreten -, des Deutschen Schachbundes und des Badischen Schach­verbandes rahmten die Rede des rührigen 1. Vorsitzenden Dieter Auer ein. Dieser konnte neben den Vertretern der Organisationen und Partner auch Ex-Weltmeister Anatoli Karpow besonders begrüßen. Karpow wird immer mehr als Favorit für die Wahl zum künftigen Weltschachbund-Präsidenten gehandelt.


Den ersten Vorstand komplettieren der Unter­nehmer Rolf Hopp als 2. Vorsitzender, Schatzmeister Christian Krämer von der Stadtsparkasse Hockenheim sowie Stadtrat Markus Fuchs, Eberhard Beikert, Ehren­präsident des Karpow-Schachzentrums Baden-Baden, und Bundestrainer Bernd Vökler als Beisitzer. Dr. Markus Keller, Leistungs­sport­referent Schach Baden-Württemberg, wurde zum Geschäftsführer berufen. Zu Ehrenmitgliedern wurden Großmeister Anatoli Karpow und Dr. Claus Spahn ernannt.


Bereits am 1. Oktober wird die Akademie zusam­men mit Minister Gerhard Stratthaus und OB Dieter Gummer offiziell eröffnet. Vom 1. bis 3. Oktober findet die Internationale Mädchen­meisterschaft U20w in der Stadthalle statt. Hier treffen Teams aus Norwegen, Schweden, Polen und Russland auf die deutsche Jugendolympiamannschaft und ein Team Baden-Württemberg. Ende Oktober startet auch das Seminarprogramm der Trainer Roman Vidonyak und Josif Dorfman für jugendliche deutsche und französische Topspieler.


Wer Interesse an einer Förderung oder Mitgliedschaft oder auch an aktiver Mitarbeit hat, ist herzlich willkommen. Er steht dann an einer Seite mit zurzeit drei Stadträten sowie den Firmen und Förderern Stadt Hockenheim, Stadtwerke Hockenheim, Racket-Center Nussloch, ad blue GmbH financial systems Berlin, Rheinhard + Mahla München, Technische Federn Uwe Hopp Reilingen, den Hockenheimer Unternehmen Weinmann Druck GmbH, Crecon Spiel + Hobby, Engel Apotheke, Ramada Treff Hotel, FSZ Fahrschulzentrum und weiteren privaten Förderern.


Zusammen mit den Vereinen der Region soll auch eine Schulschachinitiative gegründet werden. Schach fördert bekanntlich persönliche Eigenschaften wie Konzentrationsfähigkeit, logisches Denken, aber auch Kreativität; im Zeitalter der PISA-Studie ein interessanter Ansatz.


Wer in der Nacht vom 21. auf den 22. August Zeit hat, kann auf WDR "Schach der Großmeister" sehen. Dieter Auer wird hier in einem Interview mit Moderator Dr. Claus Spahn die Akademie vorstellen.


Erste Angaben zur Akademie sind aber auch auf der Homepage www.schachakademie-hockenheim.de zu finden, ergänzende Informa­tionen bis Ende der Woche, oder sind bei Dieter Auer, 06205-6837 bzw. Dr. Markus Keller, markus.keller@schachakademie-hockenheim.de zu erhalten.




Neuer Deutscher Meister und Titelträger

In der Endrunde der 22. Deutschen Senioren-Fernschachmeisterschaft siegte mit deutlichem Vorsprung Karl Solzbacher (Bad Honnef). Weil er in der 21. DSFM-Endrunde einen (geteilten) 2. Platz belegte und somit hintereinander beide Halbnormen erfüllte, wurde auch der Titel Nationaler Senioren-Fernschachmeister an ihn verliehen. Zu beiden Erfolgen sei auch hier ein herzlicher Glückwunsch ausgesprochen!

Aronian gewinnt FINet-Chess960-Turnier

13.08.2005 Levon Aronian gewann bei den ChessClassic Mainz das FiNet-Chess960-Turnier vor Ivan Sokolov und Klaus Bischoff. Der Titel bei der Chess960 Computer-WM ging an das deutsche Programm "Spike". Für überraschte Reaktionen sorgte Alexander Grischuk. Der Wettkampfgegner von Vishy Anand tauchte auch noch als Teilnehmer beim Ordix-Open auf. Nachdem er nach sechs von acht Partien im Wettkampf mit 2:4 zurück liegt, will er offenbar im Open noch ein paar Erfolge sammeln. Zoltan Almasi konnte bei der FINet-WM im Chess960 gegen Peter Svidler den zweiten Tag ausgeglichen gestalten, machte aber auch keinen Boden gut.

Heimkehr der Sieger

13.08.2005 Bei der zurück liegenden Europameisterschaft sorgte sie für die größte Überrschaschung: die Mannschaft der Niederlande. Denn diese und nicht die ansonsten dominierenden Teams aus den GUS-Ländern gewannen die Goldmedaille. Loek Van Wely, Ivan Solokolov, Sergej Tiviakov, Jan Timman und Erik van den Doel waren allesamt in guter bis bestechender Form und durchstanden die neun Wettkämpfe ohne eine einzige Niederlage als Mannschaft und an den einzelnen Brettern. Vergangenen Dienstag traf die Mannschaft des neuen Europameisters auf dem Amsterdamer Flughafen Schiphol ein und wurde dort von ihren Familien, einigen treuen Fans und den Vertretern des Verbandes begeistert empfangen.

Mainz bleib Mainz

12.08.2005 Selten war der Satz "Die Weltelite trifft sich...." so zutreffend wie bei den Chess Classic Mainz. Noch zutreffender wäre vielleicht "Die ganze Schachwelt trifft sich ... in Mainz", denn tatsächlich haben sich unglaublich viele bekannte Spitzenspieler und Spielerinnen in der Rheingoldhalle zu den Turnieren im klassischen Schach und dem in Mainz besonders geförderten Chess960 eingefunden. Im Wettkampf zwischen Vishy Anand und Alexander Grischuk konnte der frühere FIDE-Weltmeister mit 2:0 in Führung gehen. Im Chess960-WM-Kampf führt Peter Svidler gegen Zoltan Almasi mit 1,5:0,5.

Bundesliga 2005-2006

11.08.2005 Bis zum Beginn der Bundesliga (Erster Spieltag: 22.Oktober) ist noch etwas Zeit, doch schon jetzt sind die Vorbereitungen der Mannschaften abgeschlossen. In diesem Jahr führt der Weg zur Meisterschaft noch weniger als in den Vorjahren an Baden-Baden vorbei. Das von Grenke-Leasing gesponserte Team konnte sich mit Etienne Bacrot und Peter Heine Nielsen noch einmal verstärken. Dr. Robert Hübner, immerhin Platz Eins der Deutschen Rangliste, nimmt dort nun als bester Deutscher Brett 9 ein. Aufsteiger Leipzig-Gohlis sorgt für eine Art Kuriosum und steht in einem Sinn schon als deutscher Meister fest. Der Verein hat als einziger ausschließlich deutsche Spieler gemeldet. Das Bundesligaportal liefert einen Überblick über Termine und Aufstellungen der ersten Liga sowie Hintergrundberichte.


Zweiter 2. Lehmanns-Team-Cup

11.08.2005 Am Samstag, den 27.August veranstaltet die Lehmanns Fachbuchhandlung in Berlin den 2. Lehmanns-Team-Cup". Zur Teilnahme berechtigt sind Kinder bis 11 Jahren, die in Zweiermannschaften um Pokal und viele Preise kämpfen. Im Super-Fritz-Finale treten alle gegen den fiesen König Schwarz aus Fritz&Fertig an. Höchstens 12 Mannschaften können an den Start gehen. Nur noch ganz wenige Startplätze sind frei. Wer noch mitspielen will, sollte sich jetzt ganz schnell anmelden.


Karpov und Kortschnoj gewinnen Unzicker-Gala

11.08.2005 Ein Sieg, dieser aber gegen den alten Rivalen Kortschnoj, und fünf Unentschieden genügten Anatoly Karpov, um zusammen mit Viktor Kortschnoj die Unzicker-Gala bei den Chess Classic Mainz anlässlich dessen 80sten Geburtstages zu gewinnen. Viktor Kortschnoj wählte mit drei Siegen und zwei Niederlagen den mühsameren Weg, um ebenfalls auf 3,5 Punkte zu kommen. Boris Spasski hatte bei der Einladung zur Gala zunächst gedacht, es handele sich um ein Bankett. Erst später merkte er, dass er an einem Turnier teilnehmen würde. Dieses solle aber nun sein endgültig letztes gewesen sein, meinte der Exweltmeister bei Pressekonferenz nach dem Turnier. Dr. Thorsten Behl hat den Kampf der "alten Recken" ins rechte Bild gerückt.


05.07.2005

Europameisterschaft: Offizieller Endstand
Mit sieben Siegen und fünf Remisen konnte sich Liviu-Dieter Nisipeanu den Titel des Europameisters 2005 sichern und ist Nachfolger von Vassily Ivanchuk, der den Titel im letzten Jahr in Antalya gewann. Der heute 28-jährige Nisipeanu machte 1999 erstmals auf sich aufmerksam, als er bei der FIDE- Weltmeisterschaft in Las Vegas Ivanchuk und Shirov ausschaltete und im Finale nur knapp an Khalifman scheiterte. In der Bundesliga spielt der neue Europameister für den SC Kreuzberg. Nach der Schlussrunde gab es eine Reihe von Stichkämpfen, die über die Bronzemedaille und Qualifikationsplätze für eine Weltmeisterschaft entschieden. Die Bronzemedaille gewann Levon Aronian.
Quelle: Chessbase
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