Club:CSC Raptors 2006/Raptors-Analysen

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Ice-Raptor-Open 2007 - Finale Benjai vs. RedWave

Simmens - RedWave
1 : 0
[1]

1. e4 c6
Die Caro-Kann-Verteidigung. Bereitet den Vorstoß d7-d5 vor, ohne den Damenläufer einzusperren. Nachteilig ist, dass Schwarz die Entwicklung zurückstellt und dem Damenspringer das beste Feld nimmt. Dafür gilt c7-c6 als äußerst solider Zug und verschiedene Weltmeister bevorzugten ihn. Darunter Capablanca, Botwinnik, Petrosjan und Anatoli Karpow, von dem das Buch "Caro-Kann richtig gespielt!" stammt.
2. d4 d5
3. Sc3 dxe4
4. Sxe4 Sf6
Alternativen sind das häufig anzutreffende 4...Lf5 oder zur Vermeidung des Doppelbauern das vorbereitende 4...Sd7.
5. Sxf6+ exf6
Sieht nicht schön aus, stimmt aber mit der Eröffnungsidee überein. Schwarz kontrolliert zentrale Felder aus einer soliden Stellung heraus und ermöglicht die Entwicklung des Königsläufers. 5...gxf6 ist ebenfalls angängig.
6. Sf3 Ld6
7. Ld3 0-0
8. 0-0 Lg4
9. h3 Lh5
Der Tausch auf f3 würde Weiß des einzigen Problems, des gefesselten Springers, entledigen und ein schönes Spiel ermöglichen.
10. Te1
Weiß besetzt folgerichtig die offene e-Linie.
10...Sd7
11. c4
Eine andere Möglichkeit liegt in 11.c3, um das Zentrum zu stärken. 11.c4 bietet Schwarz die Option das weiße Zentrum mit 11...c5 unter Druck zu setzen und das Feld e5 für seine Figuren freizukämpfen.
11...Te8
Den Druck auf der e-Linie mit 11...Te8 zu neutralisieren ist genauso gut.
12. Txe8+
Wenn Weiß die Türme nicht tauscht, tauscht Schwarz und danach gleich noch einmal auf f3, worauf Weiß mit dem g-Bauern wiedernehmen muss.
12...Dxe8
13. g4
Verdrängt den unangenehmen Läufer und erzwingt den Abtausch.
13...Lg6
14. Lxg6 hxg6
Resultat des Abtausches ist eine fragwürdige Bauernformation. 14...fxg6 kam nicht in Frage wegen des Bauernverlustes 15.c5! Lc7 16.Db3+ nebst 17.Dxb7.
15. Le3 De4
16. Sd2 De7
Die schwarze Dame musste von ihrem starken zentralen Posten vertrieben werden.
17. Db3 Sf8
Dieser interessante schwarze Zug schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe. Er leitet das Manöver des Springers nach e6 ein, wo er sehr aktiv steht und deckt durch den Abzug den Bb7 mit der Dame.
18. Te1 Se6
19. Se4 Td8
Schwarz hat mit 18...Se6 die Kontrolle über das Feld e4 durch die Dame temporär aufgehoben, was Weiß nutzt, um seinen Springer zu zentralisieren. Da die Figuren nun günstige Positionen eingenommen haben, liegt der Bauernvorstoß d4-d5 nahe. Schwarz stemmt sich dem mit Td8 entgegen.
20. d5 cxd5
21. cxd5 Sc5
Weiß besitzt nun einen Freibauern. Der folgende Abtausch ist von Schwarz erzwungen und soll das Spiel vereinfachen.
22. Sxc5 Lxc5
23. Td1
Türme gehören hinter die Freibauern! Nebenbei hebt Weiß die Fesselung des Le3 auf. Mit dem möglichen Tausch auf e3 würde Schwarz der weißen Dame einen angenehmen Platz im Zentrum bescheren. Stattdessen leitet er ein Gegenspiel auf der Diagonalen h2-b8 ein.
23...Ld6!?
24. Lxa7 De5
Den Bauern investiert Schwarz in sein Gegenspiel und hat Perspektiven, ihn unter günstigen Umständen zurückzugewinnen.
25. Kf1 Dh2
26. Df3
Indem die weiße Dame auf den Königsflügel gelockt wurde, um das Feld h1 zu decken, hat Schwarz nun Gelegenheit, seinen investierten Bauern am Damenflügel zurückzuerobern.
26...Ta8
27. Ld4 Txa2
Das Gegenspiel hat dem Nachziehenden nun eine aktive Figurenstellung eingebracht.
28. Dg2
Weiß bietet den Damentausch an, der ihm angesichts des Freibauern Vorteil sichern würde.
28...Df4
Schwarz lehnt ab und seine Dame steht sehr aktiv. Weiß steht objektiv schlechter und ist zu aktivem Spiel gezwungen.
29. Dg3!
Erzwingt aufgrund der Spießgeometrie auf der Diagonalen den Damentausch, der in der passiveren weißen Stellung gut ist. Der Zug bietet darüber hinaus ein kalkuliertes Bauernopfer an.
29...Dxg3
30. fxg3 Lxg3
Schwarz nimmt das Opfer an, wodurch der Läufer von d6 abgelenkt wird, wo er den weißen Freibauern blockierte.
31. Lc5
Weiß kontrolliert das Feld vor dem Bauern und lässt den Freibauern stark werden.
31...f5
Schwarz beweist Übersicht, indem er die Diagonale h4-d8 öffnet, um seinen Läufer das Umwandlungsfeld d8 erreichen zu lassen.
32. gxf5 Lh4
Schwarz lässt das Schlagen eines weiteren Bauern zu, um noch eine Verteidigungschance gegen den Freibauern zu haben.
33. fxg6 Txb2
Mit Txb2 versperrt sich Schwarz den Weg zur eigenen Grundreihe mit dem Turm. Dank des Zuges Te1 ist der Bauer nicht ohne Verlust aufzuhalten.
34. d6 fxg6
35. d7 Ld8
36. Te1! Kf7
37. Te8 Lg5
38. d8D Lxd8
39. Txd8 b5
Die Partie ist theoretisch gewonnen, trotzdem bedarf es noch einiger "Brückenzüge", um den weißen König ins Geschehen zu bringen.
40. Td7+ Ke6
41. Txg7 Kf5
42. h4 b4
43. Lf2!
Ermöglicht die Brücke für den König.
43...Td2
44. Tb7 Tb2
45. Kg2 Tb3
46. Tb5+ Ke6
47. Lg3
Der nächste Brückenzug.
47...Kf7
48. Kh3 Tb1
49. Kg4 Td1
50. Txb4 Td2
51. Lf4 Tg2+
52. Kf3 Tg1
53. Tb7+ Ke6
54. Tb6+ Kf7
55. Le3 Td1
56. Ke4 Th1
57. Lg5 Te1+
58. Kd5 Td1+
59. Kc5 Ta1
60. Tf6+ Kg7
61. Te6 Ta5+
62. Kb6 Ta1
63. Te7+ Kg8
64. Kc7 Kf8
65. Kd8 Th1
66. Tc7 Th2
67. Kd7 Ta2
68. Kd6 Ta4
69. Td7 Ke8
70. Te7+ Kf8
71. Ke5 Ta5+
72. Kf6 Ta6+
73. Te6 Txe6+
74. Kxe6
1 : 0

RedWave - Simmens
1/2 : 1/2
Läuferspiel
[2]

Nachdem er seine Türme auf der e-Linie mittels 30...Tbe8 verdoppelt hatte, konnte Schwarz Druck auf das Zentrum und den Königsflügel ausüben. In der Folge eroberte Schwarz den weißen h-Bauern (34...Txh4+) und kontrollierte weiterhin die Brettmitte.
Nach 35...Thd4 drohte Schwarz Druck auf die weißen Bauern am Damenflügel auszuüben und seine Stellung weiter zu verbessern.

Mit 36.Ta8! fand Weiß jedoch einen Weg Remis durch Dauerschach zu forcieren, was angesichts der Stellung und der Tatsache, dass die zweite Finalpartie noch offen war, die beste Lösung der Situation war.




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