Club:Königsspieler/Philosophie

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Unsere Club-Philosophie

Philosophische Betrachtungen über das Schachspiel

"Die Einteilung der Schachfiguren in Klassen und die Gegnerschaft der beiden Heere hat schon immer zu philosophischen Betrachtungen angeregt. Dabei wurden soziale, moralische, gesellschaftliche und politische Gleichnisse entwickelt und das Schachspiel auch als Spiegelbild des Lebens gesehen. Das Schach ist wie das Leben oder wie das Theater. Die 64 Felder des Schachbrettes sind die Bühne des Theaters. Eröffnung, Mittelspiel und Endspiel sind wie ein Drama in drei Akten, das meist mit dem Tod eines Königs endet. Theater und Schach sind die Quellen künstlerischer und philosophischer Emotionen, die nicht selten in den Wahnsinn führen. Schach und Theater - das sind die Künste der Dissidenten, der Mystiker und Andersgläubigen, der Libertären und Propheten, der Fischers und Ionescos, Morphys und Kortschnois."

Philosophische Gedanken über das Schachspiel

Die Beziehung zwischen Wille und Schicksal wird unmissverständlich durch das Schachspiel veranschaulicht, insofern als seine Züge immer verständlich bleiben, ohne in ihren Variationen eingeschränkt zu sein. Alphonsus der Kluge berichtet in seinem Buch über das Schach, wie ein König aus Indien wissen wollte, ob die Welt der Intelligenz oder dem Zufall folgen würde. Zwei weise Männer, seine Berater, gaben gegensätzliche Antworten, und um ihre jeweiligen Thesen zu beweisen, nahm einer von ihnen als sein Beispiel das Schachspiel, in dem Intelligenz über Zufall vorherrscht, während der andere Würfel herstellte, das Symbol für Fatalität (Schicksalhaftigkeit, Unausweichlichkeit, Vorbestimmtheit). Der Historiker al-Mas'udi schreibt, dass der König Balhit dem Schachspiel gegenüber dem Glücksspiel den Vorzug gab, weil im ersteren die Klugheit immer über die Unwissenheit triumphiert.

In jedem Stadium des Spiels hat der Spieler die Freiheit, zwischen mehreren Möglichkeiten zu wählen. Aber jeder Zug hat eine Reihe unvermeidbare Konsequenzen, so dass der Sachzwang in zunehmendem Maße die freie Wahl begrenzt, wobei das Spielende nicht das Resultat der eingegangenen Wagnisse ist, sondern der rigorosen Gesetze (Schachregeln).

Hier ist nicht nur die Beziehung zwischen Wille und Schicksal sondern auch zwischen Freiheit und Wissen zu sehen. Außer im Falle einer Unachtsamkeit seitens des Gegners, will der Spieler nur seine Handlungsfreiheit schützen, wenn seine Entscheidungen die in der Natur des Spiels gegebenen Möglichkeiten mit einbeziehen. Mit anderen Worten ist die Handlungsfreiheit hier eng verbunden mit der Vorhersehbarkeit und der Kenntnis der Möglichkeiten. Umgekehrt wird blinder Antrieb, der beim ersten Eindruck gleichwohl frei und spontan erscheinen mag, im abschließenden Resultat als Eingeschränktheit aufgedeckt.

Die königliche Kunst ist, die Welt - außerhalb und innerhalb - in Übereinstimmung mit seinen eigenen Gesetzen zu regeln. Diese Kunst setzt Klugheit voraus, die im Wissen von Möglichkeiten fundiert ist.

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